6.9.2015 Hochgrat-Berglauf
Entspannt zum Finisher-Shirt
Die Organisatoren des Hochgratlaufs sind stolz darauf, dass in ihrem 40jährigen Bestehen der Lauf kein einziges Mal ausgefallen ist. Es ist nun Ironie der Geschichte, dass beim 40jährigen Jubiläum der Lauf abgesagt werden musste.
Die Wetteraussichten für den Wettkampftag wurden gegen Ende der Woche zunehmend schlechter. Von sonnig, aber frisch wechselte die Wetterkarte im Laufe der Woche auf Regen. Gegen Ende der Woche war dann die Prognose – Frisch, Morgens voraussichtlich leichter Regen, Mittags dann Auflockerung. Bedingungen, mit denen man umgehen kann.
Jürgen und Michi machten sich also auf den Weg nach Oberstaufen/Steibis und bemerkten auf der Autobahn schon bald, dass der Wetterbericht in Punkto Regen Recht behalten würde. Die Wassermengen passten aber nicht so richtig zu den Angaben des Wetterberichts. Man darf glaub sagen – es goss wie aus Kübeln. Punktuell gab es Lücken, die waren aber sehr rar und definitiv nicht in Steibis.
Auf dem Parkplatz angekommen sah man die bereits angekommen Läufer flott über den Parkplatz huschen. Nicht weil sie sich warmliefen, sondern um im Regen so schnell wie möglich vom Auto ins Gebäude der Talstation zu kommen. Dort versammelte bereits eine ordentliche Schar Teilnehmer. Da aufgrund der Bedingungen alles etwas anders war, erst mal orientieren wo was ist. T-Shirt-Ausgabe da, Nummernausgabe… wo war die Nummernausgabe? Nichts zu sehen. Jürgen meinte dann auf einmal „Fällt dir auf, dass nicht einer eine Nummer oder Startunterlagen hat?“. Jetzt drum er es sagte. Das Schild „Hochgratbahn geschlossen“ hatte Michi auch schon zur Kenntnis genommen, aber nicht weiter darüber nachgedacht. Bei der T-Shirt-Ausgabe dann die Erkenntnis „Es gibt keinen Startnummern, der Lauf ist abgesagt“. Die Mädels an der Ausgabe hatten an dem Morgen sicher noch mehr ungläubige Gesichter zu sehen bekommen. „Wegen Sturm an der Bergstation findet der Lauf nicht statt. Wegen den Windgeschwindigkeiten von mehr als 60km/h, teils sogar 80km/h hat der Betreiber der Bahn den Fahrbetrieb eingestellt. Zu gefährlich“. Und somit steht oder fällt die Veranstaltung. Trotz allem gab es noch das Finisher-Shirt, ohne auch nur einen Meter gelaufen zu sein. Naja, die Lauferei vom Auto zum Gebäude im Regen kann man ja irgendwie auch werten…
Jürgen und Michi haben bestimmt schon einiges erlebt, aber das war dann doch neu. Eine Weile standen die Beiden noch etwas desillusioniert in der Talstation bis sie dann den Entschluss fassten nicht direkt wieder heimzufahren, sondern einen Abstecher nach Sonthofen ins Wonnemar zu machen. So hatten die Schweißdrüsen in der finnischen, Panorama- und Erd-Sauna doch noch was zu tun.
Je näher man dann auf der Heimfahrt den heimatlichen Gefilden kam, desto besser wurde das Wetter.
Nun denn, die Entscheidung der Organisatoren war sicher richtig. Was aber dann etwas wurmt ist dass die letzten Tage pausiert wurde und man mit Blick auf die Drei Zinnen in der kommenden Woche den einen oder anderen Feinschliff noch hätte betreiben können. Grundsätzlich sind dafür die Hausaufgaben gemacht, aber irgendwie nagt es dann doch einem.
