11.09.09 Trainingslager, Nesselwängle

- Trainingslager Tannheimer Tal 2009 -

Bericht von Michael Gneiting

Freitag, 11.9.2009
Der September führte 8 Mannen vom Team Sport Schweizer ins Trainingslager im Tannheimer Tal. Eigentlich ein ungewöhnlicher Termin für eine solche Unternehmung. Für den Einen ist die Saison noch in vollem Gange und für den Anderen im Prinzip schon gelaufen. Der Rossdorf-Lauf, Ulm und Köln werfen noch ihre Schatten voraus und auf die gilt es sich noch einmal zu konzentrieren.
Die Anreise ins Tannheimer Tal, genauer zum Haldenseehaus, erfolgt in zwei Stufen. Alex, Dennis, Reinhold, Benni K. und Michi bilden die Vorhut und starten bereits Morgens um halb zehn. Frank, Nico und Benjamin Macht folgen nach erledigtem Tageswerk in den frühen Abendstunden.
Die Gruppe um Fahrer Alex verbringen gleich einmal einige Zeit mehr auf der Autobahn als geplant. Ein Unfall bzw. ein Stau bringt die geplant Fahrzeit von eindreiviertel Stunden gehörig durcheinander. Die restliche Strecke läuft aber und man kommt am Quartier an.

1. Einheit
Um den Tag nutzen zu können steht die erste Einheit auf dem Programm. Hinauf zur Krinnenspitze soll es gehen. Quasi der Hausberg am Haldenseehaus. Ungefähre Länge der Tour 15km und rund 800 Höhenmeter.
Bergführer und Guide Alex führt uns direkt in den Berg, was unsere Waden mit einem deutlichen ziehen danken. Nach der Autofahrt läuft es nicht gleich rund und die Pulswerte klettern parallel zum Profil nach oben. Durch das Feld geht ein Schnaufen und das Gestöhne beginnt. Einzig Benni K. scheint zur Höchstform aufzulaufen. Entweder rennt er vorn draus oder begleitet er die anderen, hüpfend, mit Rufen wie "Auf los, das ist doch toll. Auf geht´s. Keine Müdigkeit". Beim Einen oder Anderen geht dadurch die Frage durch den Kopf ob es auffallen würden wenn wir mit einem Mann weniger zurückkommen würden. Die rechtliche Situation konnte dabei nicht geklärt werden. Wie auch immer. Die Strecke wurde flacher und führte uns auf einem schönen Weg vorbei an der Edenalpe.
Um den steilen Aufstieg zum Gipfel etwas abzumildern machte Guide Alex einen folgenschweren Fehler, der ihm einige Minuspunkte einbrachte. Über die Gräner Ödenalpe, dachte er, geht es etwas einfacher nach oben. Der bis dato gute Fahrweg entwickelte sich allerdings umgehend in eine, von Kühen zertrampelten, Grasweg, der letztlich ins Nichts führte und uns zur Umkehr zwang. Reinhold blieb dabei noch mit dem Rücken am Elektrozaun hängen, was seine Motivation nicht wirklich steigerte.
Es ging also wieder ein paar Meter zurück und der eigentliche Pfad nach oben wurde eingeschlagen. Auch hier galt es aufzupassen, doch wurde irgendwann der Gipfel erreicht. Nach dem Abstieg und auf dem Rückweg war dieser Weg dann noch länger Zeit "Stand der Diskussion".
Nach einer heißen Dusche waren die Sorgen vergessen und die Ankunft der Nachhut wurde erwartet.
Wieder gestärkt vom Abendessen und nach einer abschließenden Zusammensitz-Runde ging man zur Nachtruhe über. Die nächste Einheit sollte am nächsten Morgen folgen.

Tageswerk: 19km / 900 Hm / 2h21min

2. Einheit
Morgens um sechs fallen im Nachbarort Schüsse und die Blasmusik spielt. Hä? was is´n jetzt los ? Nach einigen Minuten ist der Spuk aber vorüber und es stehen noch eineinhalb Stunden Schlaf zur Verfügung. Was das für eine Aktion der Einheimischen war, war nicht herauszufinden.
Um acht Uhr stehen dann alle Trainingslager-Teilnehmer vor der Hütte. Die "Runde ums Haus" führt um den Haldensee und hat runde 6km.
Der Weg führt uns quer durch eine Kuh-Herde, die teilweise mit uns um die Wette läuft. In lockerem Tempo laufen wir am See entlang. Nico und Benni K. entschließen sich gegen Ende zu einem Bad. Kaltes Wasser soll ja die Durchblutung anregen.
Die restliche Truppe läuft weiter und verliert dabei allerdings Dennis, der von Schmerzen am Fuß klagt.
Wenige Minuten später sind aber alle wieder zusammen und freuen sich auf Dusche und Frühstück.
Zu Letzteren gibt noch ein paar Sachen zu sagen.
1.) die Anlieferung der Wecken funktioniert nicht wie geplant und angedacht. Dies führt zu weiteren Minuspunkten beim Guide.
2.) werden wir von der Hüttenwirtin und vom Hüttenwirt angemacht dass wir unsere Kaffeemaschine nicht betrieben dürfen. Elektrogeräte dürfen nach Hausordnung und Brandschutzversicherung nicht betrieben werden. Die Sicherungen seien hierzu nicht ausgelegt. Auf der einen Seite nachvollziehbar, auf der anderen Seite überhaupt nicht. Das Argument zieht nicht weil sich in der Küche mindestens 7 Steckdosen befinden. Für was sind die dann ? Müsste dann nicht auf der Steckdose ein Kleber aufgebracht sein "Hier keine Elektrogeräte einstecken!". Und warum dürfen dann Kühlschrank und Herdplatten betrieben werden ?

Daten: 6km / 32min

3. Einheit
Die Uhr zeigt kurz nach halb eins. Einheit zwei steht auf dem Programm. Ein langer Lauf steht an, auf den Wegen des 2-Seen-Laufs. In Summe 27Km und um die 250 Höhenmeter. Da ausschließlich Alex die Strecke kennt, bleibt man zunächst mehr oder weniger diszipliniert zusammen. Zumindest im unmittelbaren Sicht- und Rufbereich. Die Grüppchen formieren sich allerdings bald. Benni K. und Michi vorne, gefolgt von Frank und Reinhold. Das Ende des Felds bildeten Benjamin Macht, Alex und Nico. Dennis hatte sich nach etwa 2Km wieder auf den Rückweg gemacht. Die Schmerzen in seinem Fuß haben zugenommen und er humpelt im Prinzip nur noch.
Bald stellte man fest dass der 2-Seen-Lauf ganzjährig sehr gut ausgeschildert ist. Dies Tatsache führt nun dazu dass sich das Feld deutlich auseinander zieht. Man war ja nun auf den Strecken-Guide nicht mehr angewiesen.
Eigentlich sollte es ja ein Trainingslager, und in diesem speziellen Fall, ein langer Lauf werden. Benni K. und Michi hatten aber bereits am Vortag begonnen sich gegenseitig zu puschen. Den Startschuss gab nun wiederum Benni K., der beim vorbeilaufen am Haldensee erklärte dass auf er auf der anderen Uferseite, auf dem Rückweg, dann zur finalen Sprintwertung ansetzen werde. Michi konterte locker "Kannst du machen, ...aber du bist doch da dann längst nicht mehr dabei". So kam es also dass sämtliche kontrollierte Trainingsvorhaben auf die Seite gelegt wurden und ein Ausscheidungsrennen zwischen den Beiden gestartet wurde. Zunächst im 4:30er, dann im 3:45er Schnitt. Irgendwann pegelten sie sich dann auf 4min/Km ein. Schließlich standen auch noch Höhenmeter an.
Frank und Reinhold trennten sich ebenfalls von der restlichen Gruppe. Liefen aber ein deutlich kontrolliertes Tempo.
Die Gruppe um Alex bildete die Nachhut. Mit Benjamin Macht und Nico waren aber auch Läufer dabei, die noch nie oder sehr sehr selten über die Halbmarathon-Distanz gelaufen sind. Zudem kam hinzu dass Nico bereits nach 5km über Blasen an den Füßen klagte.
Benni K. hatte ebenfalls noch nie eine solche Distanz absolviert. Dies war ihm aber nicht wirklich anzumerken und da machte der falsche Abzweig, der den beiden Kontrahenten ein paar zusätzliche Meter einbrachte auch noch nichts aus.
Als es durch Tannheim ging wurden die Beiden plötzlich von Alex zurückgepfiffen. "He, ihr müsst hier lang". "Wie, Was, Wo kommt der plötzlich her ?" Benni und Michi schauten sich zunächst etwas verdutzt an. Kurz darauf holten sie aber Alex´s Gruppe ein und flogen daran vorbei. "Wo sind dann Frank und Reinhold ?" "Die müssen jetzt vor euch sein". Diese Aussage zündete die nächste Stufen bei den Beiden. Neben dem Ausscheidungsrennen wurde jetzt auch noch eine Aufholjagd gestartet. Diese führte zu einem flotten Schnitt um die 4min/km bergauf, allerdings auch ins Nichts. Frank und Reinhold waren immer noch hinter den Beiden, was bei der Umrundung des Vilsalpsees klar wurde, da man nun wieder die Übersicht über die Splittergruppen hatte. Das Bergabstück vom Vilsalpsee wurde von den beiden in in  sportlichen 3:30min/km genommen. Nachdem es wieder flacher bzw. hügeliger wurde ging es aber wieder langsamer zur Sache.
4Km vor dem "Ziel" kam nun was kommen musste. "Ich kann nicht mehr, ich brauch ne Pause, ich muss gehen", so nun Benni. "Auf jetzt komm, dann laufen wir langsamer". Michi´s Bemühungen Benni weiter zu motivieren hielten allerdings nur für die nächsten 500m. Dann ging gar nix mehr. Allein zog er weiter. Die Sprintwertung fiel natürlich aus. Was ihm ganz recht war. Das hügelige Schlussstück zur Hütte zog auch ihm noch einmal die Zähne. "Aber Respekt was der Junge geleistet hat. Benni hat glaub echt alles gegeben."
Frank hatte sich unterdessen auch von Reinhold gelöst. An einem fiesen Anstieg konnte Reinhold Frank nicht mehr folgen und ließ diesen dann alleine weiterziehen.
Alex löste sich etwas von seiner Gruppe. Er hatte seine Schützlinge bislang gut begleitet. Benjamin Macht wuchs wohl auch etwas über sich hinaus. Die 27km meisterte er in der Tat bravourös.
Den Abschluss dieser Einheit bildete der Gang ins Sonthofener Wonnemaar. Im Schwimmbecken oder in der Sauna lockerten sich die Muskeln wieder.

Daten: 27,5km / 285Hm / 1:57h - 2:10h

4. Einheit
Um dreiviertel acht merkte man dass man mal aufstehen sollte. Die "Runde ums Haus" stand um 8 Uhr auf dem Programm. Nach längerer Diskussion am Vorabend, bei der verschieden Tagesablauf-Alternativen zur Diskussion standen, war das Fazit letztlich wieder 2 Einheiten zu machen. Es zeigten sich nun aber die Verluste in der Truppe. Nur 50% der TSSler standen in Laufklamotten bereit. Dennis fiel komplett aus, Nico wollte mit seinen Blasen erst zur zweiten Einheit antreten, ebenso wie Benjamin Macht. Benni K. war bereit in den frühen Morgenstunden zu einem Alleingang auf die Rote Flüh unterwegs.
So kam es also dass nur Alex, Frank, Reinhold und Michi um den See trabten.
Die Anderen kümmerten sich derweil ums Frühstück.

Nach dem Frühstück mussten die Zimmer geräumt und gereinigt, sowie die Bezahlung der Unterkunft getätigt werden. Bei dieser Aktion stellte sich der Hüttenwirt als sehr ungeschickter Zeitgenosse heraus. Der sonst so ruhige Alex kam hierbei zur Weißglut. Vor allem als der Wirt ihn ein nicht 100%ig glatt gezogenes Bettlaken korrigieren ließ. So pedantisch geht es nicht einmal bei der Bundeswehr zu.
Bei der Bezahlung ging es dann weiter, als wir aufgefordert wurden 4€, für reservierte aber nicht angereiste Personen, nachzubezahlen. Mittlerweile genervt vom Wirt revanchierten sich die TSSler damit dass sie die Bezahlung mit Cent-Stücken vornahmen.

Daten: 6km / 33min

5. Einheit
Kurz vor zwölf ging es dann weiter. Da das Wetter sich nicht sonderlich schön gestaltete, Nebel, kalt, gab es wiederum kurzen Diskussionsbedarf die zweite Einheit des Tages überhaupt stattfinden zu lassen. Letztlich entschied man sich dafür. Von den Zurückgebliebenen des Morgen fand sich allerdings nur Benjamin Macht ein. Der Rest, Benni K. war zwischenzeitlich wohlbehalten von seiner Bergtour zurückgekehrt, blieb auf der Hütte zurück.
Nach flachem einlaufen entlang des Haldensees ging der Weg auf einem Bergpfad bergauf. Dieser war allerdings nur wenige hundert Meter lang und anschließend ginge es auf einem breiten Fahrweg weiter in die Höhe.
Mit zunehmender Höhe wurde der Nebel dichter und die Temperatur geringer. Die TSSler verteilten sich auf die Strecke. Michi vorne draus, gefolgt von Frank, anschließend Reinhold und dann Alex und Benjamin, der zum ersten Mal in bergigem Gelände unterwegs war.
Am höchsten Punkt angekommen sammelte man sich wieder. Da es sowieso keine Fernsicht gab und die Temperatur empfindlich kalt war, geschätzte 10°C, ging es auf einem eigentlich recht schönen Bergpfad weiter um auf der anderen Seite des Bergs wieder mit dem Abstieg zu beginnen. Dieser Weg gestaltete sich nun allerdings als nicht ganz so prickelnd. Ein nasser, matschiger und von Kühen zertrampelter Weg führte auf den ersten Metern nach unten. Das Tempo fiel auf Geh-Geschwindigkeit. Laufschuhe, vor allem welche die schon etliche Kilometer auf dem Buckel haben, sind hier doch weniger zweckmäßig. Bald ging es aber auf einem gut ausgebauten Fahrweg weiter nach unten. Benjamin zeigte hier allerdings erste Anzeichen von Problemen. Die Etappe war natürlich etwas ungewohnt für ihn und der Vortag steckte natürlich auch noch in den Beinen.
Im Tal angekommen ging es auf dem gleichen Weg zurück wie am Vortag. Da war allen klar dass die geschätzten 15Km utopisch waren. KM12 des 2-Seen-Laufs bedeuteten dass es rund 6km bis zur Hütte waren, was für die gelaufene Etappe etwas über 20Km bedeuten würde.
Das Tempo wurde gedrosselt, doch Benjamin hatte nun gewaltig zu kämpfen. Trotz allem schafften es alle zurück zur Unterkunft, wo sie bereits von Dennis, Nico und Benni K. erwartet wurden.
Hier wurden nun erstmal die verbrauchten Kalorien zurückgeführt und die restliche Verpflegung verputzt.
Mit unlogischen Argumenten hatte der Hüttenwirt, den ja nun alle auf dem Kicker hatten, das Duschen untersagt. Nach der Etappe war dies aber eine Wohltat und man machte nun quasi illegal Gebrauch davon.
Wieder gestärkt trat man dann die Heimfahrt an.

Daten: 22,3 km / 815 Hm / 2h23min

Insgesamt erbrachte das Wochenende: 81Km und 2080Hm.

Fotos siehe unter Bilder

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