26.07.2014 Swiss Alpine, Davos

Matthias Reiber beim Swiss Alpine K78

"Die 29. Auflage des berühmten Swiss Alpine wurde am 26. Juli 2014
ausgetragen. Im letzten Jahr war ich zum ersten mal in Davos und Umgebung.
Es hat mir so gut gefallen, dass ich mir den berühmten K78 auch dieses Jahr
dick in den Kalender eingetragen habe. Im letzten Jahr war es wahrscheinlich
das heißeste Wochenende des Jahres und man konnte in ganz kurzer Kleidung
und ohne weitere Ausrüstung den gesamten Ultra auch im Gebirge gut bewältigen.

Dieses Jahr sollte es anders werden. Wir (meine Frau als Begleiterin) und ich sind
bereits am Freitag angereist bei noch schönem Wetter. In Davos angekommen, haben wir das
Hotelzimmer bezogen, noch ein wenig die höchstgelegene Stadt der Schweiz (ca. 1.500 m ü NN)
ein wenig erkundet, durch die Marathonmesse geschlendert und die Startunterlagen abgeholt.

Bei der Abholung der Startunterlagen war auch die Wettervorhersage für den Wettkampftag
ausgehängt mit voraussichtlich gelegentlichen Regenschauern und ca. 7° C  auf dem Sertigpass (2.730 m ü NN).
Das hörte sich ja noch akzeptabel an.

Das Abendessen beim Italiener haben wir früh eingenommen. Schon recht früh ging ich zu Bett, denn am
nächsten Morgen war das Frühstücksbuffet im Hotel schon um 5 Uhr eröffnet. Frisch gestärkt ging es
zum Start ins Davoser Stadion. 2 Minuten vor dem Start wurden wir emotional auf das Rennen mit
der Melodie "conquest of paradise" eingestimmt. Den Startschuss pünktlich um 7 Uhr gab die letztjährige Siegerin Jasmin Nunige,
die krankheitsbedingt dieses Jahr nicht antreten konnte.

Zuerst eine Schleife durch Davos, dann ging es weg von der Hauptstrasse relativ schnell ins Gelände. Die
Strecke sollte laut Wettkampfausrichter dieses mal mehr den Charakter eines richtigen Trail-Runs bekommen.
Verglichen mit den Trail-Runs in anderen Ländern hat der Swiss-Alpine zumindest im ersten Drittel eher den
Charakter eines Landschaftslaufs. Die Landschaft ist aber sehr faszinierend.

Der Streckenverlauf von Davos bis Filisur verläuft über Höfen, Heidboden, Spina, Monstein, Schmelzboden,
durch die gewaltige Zügenschlucht zur Bahnstation Wiesen, dann über den berühmten Wiesener Viadukt
und weiter unter dem Landwasservidukt hindurch zum Ziel der K30-Läufer nach Filisur (1.032 m ü NN).

Bis Filisur habe ich in etwa 3 Stunden benötigt. Um 8 Uhr, also eine Stunde nach dem Start setzte der Dauerregen
ein, der auch den letzten um 21 Uhr ins Ziel kommenden Läufer bis zum Schluss noch begleiten sollte. Neben dem
Wetter war für mich noch der Magen und das damit verbundene Unwohlsein meine beiden Aufgaben, die
ich an diesem Tag irgendwie meistern musste. Durch die Magenprobleme war die Getränke- und Nahrungsaufnahme
an den Verpflegungsständen immer ein Zwangsprogramm.

Von Filisur nach Bergün (1.365 m ü NN) ging es im strömenden Regen zuerst im Wald bergauf und dann wieder ca. 100 Höhenmeter runter.
In Bergün war aufgrund des schlechten Wetters und der Magenprobleme die Versuchung groß, mich einfach beim C42 mit einer Zeit von 4:17 h werten zu lassen.
Aber dies kam einer  Wettkampfaufgabe gleich und Aufgeben sollte keine Option sein. Die Wunschzeit vom Vorjahr mit 9:40 h habe ich also
mental versucht "abzuhaken" und bin dann mit dem Ziel weitergelaufen, in noch einer für mich vernünftigen Zeit in Davos wieder anzukommen.

In Bergün wurde trockene Wechselkleidung und ein Regenschutz übergezogen, bevor es über Teva, Tuors, Chants, Valzana, Tschüvel auf die Keschhütte (2.632 m ü NN)
hochging. Hier hatte ich aus bekannten Gründen eher eine schlechte Phase und musste neben den Läufern des K42 (K42 geht von Bergün nach Davos) auch einige K78-Läufer(innen)
überholen lassen. Auf der Keschhütte war ich nach 6:43 h. Auf der Keschhütte gab es gute Verpflegung und auch noch einen zusätzlichen Einmal-Regenschutz, der vom
Veranstalter zur Verfügung gestellt wurde. Viele Läuferinnen und Läufer waren nur mit kurzen Hosen und Trikots unterwegs, was bei diesem Rennen aufgrund der vielen Helfer
und Streckenposten nicht gefährlich ist, aber um ein erfolgreiches Rennen zu Ende laufen zu können, eher negativ ist. Man verliert durch die kalte Luft einfach sehr viel Energie.
Ich musste mir Handschuhe und eine trockene Kopfbedeckung überziehen und ab Kilometer 60 ging es bei mir wieder besser. Zum Glück gab es keinen Wind. Der höchste Punkt,
der Sertigpass (2.739 m  ü NN) war nach ca. 7:45 h erreicht. Dann ging es nahezu abgesehen mit ein paar kleinen, aber eben nach so einem langen Rennen immer schmerzhaften
Gegenanstiegen bis ins Ziel nur noch bergab. Die von mir am Wettkampftag genutzten Salomon SpeedCross-Lauf-Schuhe waren ideal. Es gab kein Rutschen und bergab immer guten Halt.

Viele Läufer(innen) sind mit Laufschuhen unterwegs, die wenig Profil aufweisen. Dies ist hier nicht zu  empfehlen. Ab dem Sertigpass gab es auch Coca-Cola zum Trinken. Ich habe
nur noch Cola getrunken. Dies hat sich natürlich positiv auf die Magenprobleme ausgewirkt. Nach 8:56 war ich in Sertig-Dörfli (ca. 1.850 ü NN). Dort gab es schöne Unterhaltungsmusik
und trotz des schlechten Wetters viele Zuschauer. Von Sertig-Dörfli geht es über Trails über Boden, Clavadel nach Davos. Für diese ca. 12,5 km langes Strecke mußte ich nochmals
1:12 h lang den inneren Schweinehund überwinden, aber ich hatte ein relativ gutes Gefühl, dass jetzt die Chancen ins Ziel zu kommen, sehr hoch sind.

Auf den letzten beiden Kilometern reichte die Kraft dann noch, um weitere Läufer(innen) zu überholen. Nach 10:08 Stunden war ich glücklich im Ziel und die Erleichterung war
so groß, dass ich auch noch ein paar Tränen verdrücken mußte. Nach kurzen Gesprächen mit anderen Läufern und einem Erdinger Alkoholfrei habe ich mir noch die Medaille und das
Finisher-Trikot abgeholt. Danach ging es in weiterhin strömendem Regen schnell zum Hotel und in eine heiße Badewanne.

Nun noch einige Fakten:

  • Streckenlänge: 79 km
  • Höhenmeter im Auf- und Abstieg: 2.660 m
  • meine Gesamtzeit: 10:08; Platzierung: 166. von 579 bei den Männern; 35. von 124 bei M45; 19 Frauen waren schneller
  • Sieger Männer: 6:30
  • Siegerin Frauen: 7:47
  • letzter bei den Männern:14:20
  • letzte bei den Frauen: 14:03
  • gestartete Läufer(innen): 953
  • gewertete Frauen: 113
  • gewertete Männer: 579
  • aufgegeben bzw. gewertet bei K30 oder C42: 261
  •  
  • gewonnen hat zum 8. mal bei den Männern der Seriensieger Jonas Buud
  • der Vorjahres-Dritter Stephan Hugenschmidt mußte verletzungsbedingt oder wegen akuter Verletzungsgefahr nach ca. 42 km aufgeben.


FAZIT: trotz aller Widrigkeiten war dies ein sehr schönes Rennen. Zum Glück habe ich nicht aufgegeben, ich hätte es bereut.
         Die Verpflegung des Veranstalters ist sehr gut. Die Helfer und Streckenposten sind sehr freundlich und hilfsbereit.
         Ich glaube nicht, dass ich zum letzten mal an diesem schönen Rennen teilgenommen habe,

         zumal es bei den bis jetzt gelaufenen  Zeiten
         ja noch ein bißchen Spielraum noch oben gibt. Eigentlich sollte es möglich sein so Richtung 9:00 Stunden zu kommen.

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