17.06.2007 AESCULAP-Donautal-Marathon, Tuttlingen

- Marathon-Debütant verfehlt gestecktes Planziel von 3h denkbar knapp –

Für Marathon-Neuling bzw. einem, der einmal Marathon-Luft schnuppern möchte, gibt es sicherlich einfachere Alternativen als den Donautal-Marathon. Ein welliges Profil und sommerliche Temperaturen verlangen dann doch vom Läufer einiges ab. Trotzdem hat sich Michael für diese Herausforderung entschieden.

Um halb vier Uhr Nachts prasselte der Regen, trotz aller Voraussagen, an das Fenster. Die Schwüle der vergangen Tage gehörte der Vergangenheit an. In der Nacht kühlte es auf frische 11°C ab. Die Wettervorhersage sagten aber ein ganz heißes Rennen bevor.
Zum Startschuss um 8.30 Uhr lösten sich die letzten Nebelfelder auf und die Sonne gewann allmählich die Oberhand. Gleich nach dem Start drückten der spätere Sieger Gerhard Schnebele, sowie der Zweitplatzierte Christian Bauer mächtig aufs Tempo und zeigten dem restlichen Feld nur noch die Sohlen. Schnebele ist seit dem Freiburg Marathon 2007 kein Unbekannter mehr in der baden-württembergischen Laufszene. Erinnern wir uns doch an das Interview nach dem Freiburg-Marathon "ich wollte eigentlich nur für den Hamburg-Marathon trainieren und sah den Lauf als Vorbereitung". So ganz nebenbei hatte er dabei allerdings sämtliche Favoriten mit 2:27:21 in Grund und Boden gelaufen. Den Donautal-Marathon beendete er mit 2:36:45h und pulverisierte damit die Vorjahresbestzeit um knapp 6 Minuten.

Marathon-Neuling Michael ließ es hingegen etwas ruhiger angehen. Er wusste dass es sich nicht um die leichteste Strecke handelt. Die Erkundung per Rad wenige Wochen vor der Veranstaltung zeigten bereits einige Tücken auf. "Ungefähr die erste Hälfte ist leicht wellig, in der Zweiten kann man dann dem Schatten ade sagen. Ich habe daher versucht einen Kilometerschnitt zwischen 4min und 4:15min anzupeilen. Anfangs hatte ich noch gewisse Rhythmusprobleme da ich mich nicht recht einordnen konnte. Zum Glück kam dann ein kleinerer Anstieg so dass es dann runder lief und Läufer, die zuerst vorne weg gestürmt waren, etwas ruhiger wurden. Die 3 Stunden Marke hatten noch weitere Teilnehmer angepeilt so dass ich 2 Mitstreiter fand mit denen ich einen Großteil des Wegs laufen konnte. Das war auch ganz gut so, sonst wäre es vermutlich streckenweise ganz schön zäh geworden. Kurz vor Fridingen hatten wir dann eine kleine Unterhaltung, wobei mir Fridingen als die Stimmungshochburg näher gebracht wurden. Als wir dann Fridingen erreichten fragte ich mich schon was die beiden unter "Stimmungshochburg" verstanden. Ein paar Anfeuerungsrufe waren dann nicht unbedingt der Renner. Als wir dann aber den Ortskern erreichten ging dann tatsächlich die Post ab. Mit einem leichten Kick verließen wir den Ort wieder in die Einsamkeit des Donautals. Die Sonne war nun auch deutlich zu spüren. Ich fühlte mich aber gut hydriert und nahm auch jede Wasserstelle mit. Allerdings spürte ich in beiden Schuhen allmählich ein Reiben. KM25 und du merkst dass du Blasen bekommst. Das kann ja noch toll werden. Ca. bei KM32 verließen mich meine Weggefährten. Nicht dass ich einbrach, die beiden konnten einfach eine Schippe drauflegen.
KM35 wurde es dann erstmals hart. Ein kleinerer Anstieg in der letzten Ortschaft zeigte auf dass die Muskeln allmählich weh taten. Nach dem verlassen Orts waren die ersten Häuser von Tuttlingen bereits in Sicht. Allerdings war dazwischen noch ein 5km langes Acker-/Wiesenstück, das ich alleine in praller Sonne queren musste. Dies war sicher der zäheste Moment bei meinem Marathonunternehmen. Die Blasen an den Fußsohlen, die ersten Anzeichen in den Oberschenkeln und die Tatsache dass Tuttlingens Häuser nicht näher kamen trugen wohl dazu bei dass der Kilometerschnitt vom Plan deutlich abwich. Erst als das Industriegebiet von Tuttlingen und ein paar wenige Schlachtenbummler in Sicht waren konnte ich mich wieder zusammenreißen. Einen Schluck Wasser und Cola, dann konnten die letzten beiden Kilometer kommen. In der Stadt meldeten sich dann die Waden. Krämpfe konnten aber gerade noch so "abgeschüttelt" werden. 800m vor dem Ziel dann die unnötigste Aktion. Ein Mädchen läuft ohne auf die Umgebung zu achten über die Strecke. Es kam was kommen musste. Die Reaktionsgeschwindigkeit meinerseits war nicht mehr die Beste. Madame hat es ja eh nicht geblickt, also kam es zu einer kleinen Rempelei, die im Prinzip harmlos war. Meine bereits angekündigten Wadenkrämpfe wollten jetzt zur Hochform auflaufen. Ich schrie wie am Spieß. Hatte aber Glück im Unglück und konnte die Krämpfe gerade noch verhindern und weiter laufen. Um auf die Zielgerade zu gelangen musste noch die Donau überquert werden und ein Häuserblock umlaufen werden. Der kleiner Aufstieg zur Brücke waren wohl die grausigsten anderthalb Höhenmeter meines Lebens. Egal, wenige Minuten später befinde ich mich auf der Zielgeraden und beende meinen ersten Marathon in 3:03:48h."

Fazit über den Lauf:
Das Donautal ist mit Sicherheit nicht umsonst Naturschutzgebiet und wird als Grand Canyon von Baden-Württemberg bezeichnet. Mir ist es wichtig, wenn man auch nicht alles mitbekommt, "a bissle was fürs Auge" zu haben. Der Donautal-Marathon wurde im Vorjahr nicht umsonst unter den Top-Neueinsteigern geführt. Ein Novum am Start war sicher die eigens komponierte und live vorgetragene Donautal-Marathon Hymne. Organisatorisch konnten keinerlei Mängel festgestellt werden. Nur die etwas gelangweilt dreinschauenden Rot-Kreuzler gegen Ende des Laufs hätten etwas mehr zur Motivation beitragen können. Betrachtet man die ganzen drei Tage des runundfun-Spektakels in Tuttlingen so muss man vor den Machern den Hut ziehen. Die Zusammenarbeit mehrerer Vereine scheint reibungslos zu funktionieren.

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